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Osteoporose – Knochenschwund als Schicksal?

Bericht von Dr. Uwe Mehrmann

Osteoporose – der «poröse Knochen» – ist laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) eine der am weitesten verbreiteten Erkrankungen. In Deutschland leidet eine von vier Frauen sowie über 6,3 Millionen Frauen und Männer darunter. Jedes Jahr erkranken rund 885'000 Menschen neu. Osteoporose ist die Bezeichnung einer systemischen Stoffwechselerkrankung des knöchernen Skeletts. Die Knochendichte und damit die Festigkeit der Knochen nimmt nach und nach ab (Minderung der Knochendichte = Osteopenie). Unterschreitet die Dichte einen bestimmten Wert, liegt eine Osteoporose vor.

In erster Linie ist die Osteoporose eine Erkrankung des Alters. Frauen sind häufiger und früher betroffen als Männer. Doch nicht jeder Mensch teilt dieses Schicksal. Auch wenn eine Heilung der Osteoporose nicht möglich ist, lässt sie sich gut therapieren. Voraussetzung ist eine möglichst frühzeitige Diagnose, um verschiedene therapeutische Massnahmen zu beginnen. Schon in jungen Jahren spielt die Lebensführung für die Vorbeugung eine zentrale Rolle.


Was bedeutet Osteoporose genau?

Der Stoffwechsel der Knochen ist sehr komplex und durch ein Gleichgewicht aus stetigem Ab- und Wiederaufbau geprägt. Im Lebensalter von rund 30 Jahren erreicht die Knochendichte und damit die Festigkeit des Skeletts ihren Höchstwert. Mit zunehmendem Alter verringert sich nun die Knochendichte kontinuierlich. Geht der Knochenstoffwechsel nicht optimal vor sich, wird mehr Knochenmasse ab- als aufgebaut. Die Mikroarchitektur des Knocheninneren ist ein dreidimensionales Gerüst aus feinen Knochenbälkchen mit kleinen Hohlräumen dazwischen, ähnlich dem Aufbau eines (starren) Schwamms. Bilden sich nun durch Osteopenie die Knochenbälkchen zurück, werden die Hohlräume grösser. In Folge wird der Knochen porös, er verliert seine Stabilität, er verformt sich und er wird anfälliger für Brüche.

Bei rund 95% der Patienten liegt eine sogenannte primäre Osteoporose vor. Insbesondere Frauen nach den Wechseljahren (postmenopausale Osteoporose durch Östrogenmangel) und Menschen jenseits des 70. Lebensjahres (senile Osteoporose) haben ein erhöhtes Erkrankungsrisiko. Weitere Risikofaktoren begünstigen die Entstehung einer Osteoporose. Dies sind eine familiäre (genetische) Veranlagung, Bewegungsmangel, «Ernährungs-Sünden» mit phosphatreicher und kalziumarmer Nahrung (Softdrinks, Fastfood), Vitamin D-Mangel sowie ausgeprägter Konsum von Alkohol, Kaffee oder Zigaretten.

In seltenen Fällen können Patienten mit Vor- oder Begleiterkrankungen (bspw. Krebs, Diabetes mellitus, Störungen des Hormonhaushaltes, medikamentöse Nebenwirkungen oder Medikamentenmissbrauch) eine sogenannte sekundäre Osteoporose entwickeln.


Wie kann einer Osteoporose vorgebeugt werden?

Das Ziel der Vorbeugung ist, die Strukturen des Knocheninneren und die Stabilität der Knochen so lange wie möglich zu erhalten oder zu verbessern. Vorbeugende Massnahmen betreffen verschiedene Bereiche der Lebensgestaltung:

  • Ein wichtiger Baustein ist eine gesunde, ausgewogene Ernährung. Schon im Kindesalter lässt sich mit einer kalzium-, eiweiss-, mineralstoff- und vitaminreichen Ernährung der Grundstein für eine starke Knochenstruktur legen. Beim Erwachsenen sorgt eine optimierte, ausgewogene Ernährung für eine Verlangsamung des Knochenabbaus. Insbesondere Kalzium und Vitamin D spielen bei der Osteoporose-Vorbeugung eine zentrale Rolle. Hin und wieder ist es notwendig, Nahrungsergänzungsmittel in den Speiseplan mit aufzunehmen. Nach Rücksprache mit dem behandelnden Arzt können so vorübergehende Mangelzustände ausgeglichen werden.
  • Regelmässige Bewegung ist entscheidend für die Knochengesundheit. Insbesondere gewichtsbelastende körperliche Aktivitäten fördern den Knochenaufbau. Wichtig ist es, eine Aktivität mit geringem Verletzungsrisiko zu wählen. Eine Beratung durch den behandelnden Arzt oder einen Physiotherapeuten kann zu einem ausgewogenen Übungs- oder Bewegungsplan beitragen.
  • Spezielles Gleichgewichts- und Koordinations-Training zur allgemeinen Sturzprophylaxe verbessert die Balance, das Reaktionsvermögen und damit die Gangsicherheit.
  • Reduktion oder auch Verzicht auf Genussmittel, im Besonderen sind dies Alkohol und Nikotin. Beide Stoffe fördern den Abbau der Knochendichte.

Wie macht sich eine Osteoporose bemerkbar?

Die Osteoporose verläuft anfangs vollkommen ohne Symptome und bleibt daher lange unbemerkt. Erst im Krankheitsverlauf treten erste Anzeichen auf. Im frühen Stadium beschreiben Patienten ein «allgemeines Schwächegefühl im Rücken» und diffuse Schmerzen des Rückens oder der grossen Gelenke (Hüfte, Knie). Im weiteren Verlauf und ohne Therapie werden die Schmerzen im Bereich der Wirbelsäule oder des Brustbeins stärker. Die Körpergrösse kann sich durch langsame, schmerzfreie «schleichende Brüche» verringern (Rundrücken, «Witwenbuckel») und es treten spontane Knochenbrüche ohne erkennbaren Anlass oder nach kleinen Belastungen auf (bspw. heftiges Niesen, Heben eines schwereren Gegenstandes, harmloser Sturz). Oft entstehen dann Brüche des Ober- oder Unterarms, Wirbelkörperbrüche und hüftnahe Brüche wie Schenkelhalsfrakturen.


Wie wird eine Osteoporose diagnostiziert?

Entscheidend ist eine möglichst frühe Diagnose, um die Beschwerden und Auswirkungen durch gezielte Therapien einzudämmen. Frauen und Männern ab dem 70. Lebensjahr, wenn weitere Risikofaktoren bestehen und wenn erste Beschwerden auftreten, sollte ein Facharzt für Osteoporose (Osteologe) aufgesucht werden. Die Krankheitsgeschichte, Blutwertbestimmungen und eine körperliche Untersuchung geben erste Hinweise auf eine mögliche Osteoporose. Zur Sicherung der Diagnose und zur Risikoabschätzung schliesst sich eine Knochendichtemessung (Osteodensitometrie) an.


Osteoporose – und nun?

Je nachdem, wie weit die Erkrankung fortgeschritten ist, ergeben sich verschiedene therapeutische Möglichkeiten. Die Osteoporose-Therapie besteht aus unterschiedlichen Bausteinen und erfordert die Zusammenarbeit mehrerer Fachbereiche. Die einzelnen Säulen der Therapie sind:

  • Die medikamentöse Behandlung umfasst Ersatztherapien bei Östrogen-, Kalzium- oder Vitamin D-Mangel. Weiterhin können bestimmte Medikamente den Knochenabbau verlangsamen, andere wiederum den Knochenaufbau anregen. Ebenso lassen sich symptomatisch Schmerzmittel zur Linderung einsetzen.
  • Eine ausgewogene, knochengesunde Ernährung mit einer bewussten Auswahl von Nahrungsmitteln, die den Knochenstoffwechsel unterstützen und den Aufbau fördern. Einschlägige Internetseiten oder Ernährungsberater sind hierfür gute Rat- und Hinweisgeber.
  • Die meisten Unfälle geschehen in den eigenen vier Wänden. Osteoporose-Patienten brechen sich leicht einen Knochen, daher sollte die Sturzvorbeugung besonders beachtet werden. Hierzu zählen bspw.:
    • Stolperfallen wie rutschende Teppiche, lose Verlängerungskabel oder herumliegender «Kram» sollten beseitigt werden. 
    • Das Tragen rutschfester, flacher Schuhe. 
    • Ausreichende Beleuchtung der Wohnung. Tragen und ggf. prüfen der Sehhilfe. 
    • Beachten von Medikamentenwirkungen auf die Gangsicherheit (bspw. Schlaf- oder Beruhigungsmittel, Anti-Depressiva). 
  • Der wichtigste Punkt in der Vorbeugung und in der Therapie der Osteoporose ist eine ausreichende, vielseitige körperliche Aktivität. Zahlreiche Studien belegen, dass Schonung aus Angst vor Überforderung oder Verletzungen nicht nur die Muskeln schrumpfen lässt, sondern auch zu einer Verringerung der Knochenmasse führt. Es ist nicht wichtig, ob diese Aktivität anspruchsvolle körperliche Arbeit oder Sport ist. Trainingswissenschaftliche Aspekte und Studienergebnisse weisen nach, dass die Belastungen dynamisch, vielseitig, häufig und intensiv sein sollen, um einen hohen Muskel- und Knochenaufbauwert zu erreichen. Das einfache «mehr Bewegung» ist wohl als Osteoporose-Hilfe nicht ausreichend.

Bei der Auswahl geeigneter Sportarten sollten verschiedene Trainingsarten kombiniert und variiert werden. Hier darf der Spass an der Bewegung im Vordergrund stehen. Sportarten wie Wandern, Nordic Walking, Tanzen, Gymnastik oder Krafttraining stärken die Muskelkraft des gesamten Körpers und verbessern die Ausdauer. Ob allein oder in einer Gruppe, im Verein oder «einfach so» – das Vergnügen an der Bewegung soll nicht zu kurz kommen. Der Umfang der Aktivitäten richtet sich nach dem eigenen Empfinden und den körperlichen Möglichkeiten. Schon ein mässig dosiertes, aber regelmässiges und langfristiges Kraft-Ausdauer-Kombinations-Training steigert die allgemeine Leistungsfähigkeit und dient dem Knochenstoffwechsel. Auf diese Weise verbessern sich das Herz-Kreislaufsystem, die Muskelkraft, die Ausdauer, die Koordination, die Beweglichkeit, das Gleichgewicht und nicht zuletzt der Knochenaufbau. So können vormals Untrainierte schon mit wenig Aufwand durch geringe Belastungen deutlich positive Effekte erzielen.

    Insbesondere für das Thema Osteoporose ist die Erkenntnis «Bewegung ist Leben» essenziell und führt zu einer gesteigerten Lebensqualität.

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