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Pilates in der Therapie

Pilates Mattentraining ist in der Welt der Fitness- und Gymnastikstudios eine mittlerweile weit verbreitete Trainingsmethode. Auch immer mehr Physiotherapeuten entdecken den Mehrwert der Pilates-Methode in der Therapie. Studien zeigen einen positiven Effekt von Pilates-basierten Interventionen in Bezug auf die Verminderung von Schmerzen und Verbesserung funktioneller Fähigkeiten, einerseits im Alltag, andererseits auch im Sport.

Pilates im Schneesport: Prävention von Wintersportverletzungen

Der Sommer ist zu Ende und schon bald kommt der nächste Winter. Der Alpine Schneesport ist nicht nur eine beliebte Freizeitbeschäftigung sondern führt auch immer wieder zu Unfällen und Verletzungen. Ca. 50‘520 Skiunfälle innerhalb der Schweizer Wohnbevölkerung führten 2011 zu Kosten von 441 Millionen Franken(Lit.1)! Die am meisten betroffenen Körperregionen sind: Knie (30%), Kopf (14%), Schulter (11%), Daumen (8%)(Lit.2). Griffin et.al. beschreiben 4 Kategorien von Risikofaktoren (Ausrüstung, anatomische Voraussetzungen, hormonelle und biomechanische Faktoren) für eine Verletzung zu geben. Im Bereich der Biomechanik sind dies vor allem das Kraftniveau und die neuromuskuläre Kontrolle, welche als unbewusste Aktivierung der stabilisierenden Strukturen der Gelenke als Reaktion auf sensorische Reize (=Propriozeption) bezeichnet wird. Erst das Zusammenspiel dieser beiden Faktoren führt zu einer guten funktionellen Gelenksstabilität(Lit.3). Im Statement der „Hunt Valley Consensus Conference of Noncontact ACL Injuries“ wurde unter anderen Faktoren vor allem die Verbesserung der Körperkontrolle als Prävention vor Verletzungen genannt. Zusätzlich wir die die Wichtigkeit einer Intervention, welche die gesamte kinetische Kette einbezieht betont. Pilates Training fördert gezielt die Wahrnehmung und erhöht die Kraft der lokalen Stabilisatoren. Ergänzt mit propriozeptiven Kräftigungsübungen für die unteren Extremitäten stellt diese Training eine optimale Prävention und Vorbereitung für einen sichern Wintersport dar!

1) bfu Grundlagen: Unfallgeschehen beim Ski- und Snowboardfahren in der Schweiz (2015)

2) Koehle, Michael S., Rob Lloyd-Smith, and Jack E. Taunton. "Alpine ski injuries and their prevention." Sports Medicine 32.12 (2002): 785-793.

3) Griffin, Letha Y., et al. "Noncontact anterior cruciate ligament injuries: risk factors and prevention strategies." Journal of the American Academy of Orthopaedic Surgeons 8.3 (2000): 141-150.

Michael Brunner, Sportlehrer und Ausbildungsleiter Polestarpilates Schweiz

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«You are only as young as your spine is flexible» (J.Pilates)

Die Fähigkeit, unsere Wirbelsäule in allen Bewegungsebenen möglichst harmonisch und kontrolliert zu bewegen, beeinflusst stark unser Wohlbefinden und unsere Gesundheit. Schon Jospeh Pilates sagte: „Wenn deine Wirbelsäule mit 30 steif ist, bist du alt. Ist sie mit 60 sehr beweglich, bist du jung.“ Verschiedene Studien zeigen einen Einfluss der Mobilität der Wirbelsäule auf das Auftreten von Schmerzen vor allem im lumbalen Bereich(Lit.1) und dem Verlust von Sicherheit im Alltag bei älteren Menschen. Im Sport ermöglicht eine verbesserte Wirbelsäulenmobilität, verbunden mit einer guten Rumpfkontrolle, nicht nur eine Reduktion von Verletzungen, sondern auch eine verbesserte Leistung. Pilates Training verbessert die Mobilität der Wirbelsäule und die Wahrnehmung des eigenen Körpers. So werden Bewegungen der Wirbelsäule optimal koordiniert und es kommt zu einer Verbesserung der Haltung(Lit.2) sowie einer Reduktion von Beschwerden im Bereich der Wirbelsäule (insbesondere bei Menschen mit einer Vorbelastung(Lit.3)). Das Training an den Pilates Geräten ermöglicht es Therapeuten die Patienten in der Mobilisation der Wirbelsäule auf unterschiedliche Art und Weise zu unterstützen. Von geführten und unterstützten Bewegungen in geschlossen kinetischen Ketten, bis hin zu komplexen Bewegungsabläufen in offenen Ketten stehen alle Möglichkeiten offen. Durch die mehrdimensionalen komplexen Bewegungsabläufe, welche im Pilates Training möglich sind, werden fasziale Strukturen mobilisiert und trainiert. Dies hat neben den positiven Wirkungen auf den Bewegungsapparat auch positive Einflüsse auf andere Strukturen im Körper(Lit.4/5).

1) Andersson, Gunnar BJ. "Epidemiologic aspects on low-back pain in industry."Spine 6.1 (1981): 53-60.

2) Kuo, Yi-Liang, Elizabeth A. Tully, and Mary P. Galea. "Sagittal spinal posture after Pilates-based exercise in healthy older adults." Spine 34.10 (2009): 1046-1051.

3) Brown, Kathleen C., et al. "Cost-effectiveness of a back school intervention for municipal employees." Spine 17.10 (1992): 1224-1228.

4) Langevin, H.M. et al.: Relationship of Acupuncture points and meridians to connective tissue points. The Anatomical Record (New Anat.) 269; Wiley-Liss, Hoboken, New Jersey, USA, 2002

5) Schleip, Robert. "Die Bedeutung der Faszien in der manuellen Therapie." DO-Deutsche Zeitschrift für Osteopathie 2.01 (2004): 10-16.

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Pilates Reformer Training in der Rehabilitation der oberen Extremitäten

Wie in der Rehabilitation der unteren Extremitäten werden die Pilates Methode und der von J. Pilates entwickelte Reformer ebenfalls in der Rehabilitation der oberen Extremitäten erfolgreich eingesetzt. Verschiedene Untersuchungen zeigen einen Zusammenhang zwischen dem Auftreten von Schulterproblemen und einer schlechten Körperhaltung. Insbesondere werden dabei eine verstärkte Kyphose der BWS, ein nach vorne geschobener Kopf sowie protrahierte Schulterblätter erwähnt.(Lit.1,2,3) Mit den Bewegungsprinzipien Atmung, axiale Länge/Rumpfkontrolle, Artikulation der Wirbelsäule sowie Organisation von Kopf, Nacken und Schultern, beeinflusst Pilates die Körperhaltung positiv und setzt so die Grundlage einer guten Mechanik im Schultergelenk. Die Bewegungsintegration, ein weiteres Prinzip der Methode, führt durch eine verbesserte Wahrnehmung und Ansteuerung zu einer funktionellen Reedukation der beteiligten aktiven Strukturen. In der Rehabilitation der Schulter unterstützt der gezielte Einsatz der Atmung die Mobilisation der BWS in die Extension und führt so zu einer aufrechteren Haltung (Stomach Massage mit dem Arc). Assistiver Wiederstand in Kombination mit einer aktivierten Rumpfkontrolle verbessert die propriozeptive Steuerung der Bewegung und fördert die Kongruenz der Gelenkspartner (Arm Serie). Im weiteren Verlauf bereitet die dynamische Stabilisation des gesamten Schultergürtels (Quadruped) auf komplexere alltags und sportartspezifische Bewegungen vor (Side Arm Series).

1) Kebaetse, Maikutlo, Philip McClure, and Neal A. Pratt. "Thoracic position effect on shoulder range of motion, strength, and three-dimensional scapular kinematics." Archives of physical medicine and rehabilitation 80.8 (1999): 945-950.

2) Greenfield, Bruce, et al. "Posture in patients with shoulder overuse injuries and healthy individuals." Journal of Orthopaedic & Sports Physical Therapy 21.5 (1995): 287-295.​

3) Lewis, Jeremy S., Ann Green, and Christine Wright. "Subacromial impingement syndrome: the role of posture and muscle imbalance." Journal of Shoulder and Elbow surgery 14.4 (2005): 385-392.​

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Pilates Reformer Training in der Rehabilitation der unteren Extremitäten

Der von J. Pilates entwickelte Reformer und die Pilates Methode werden bereits heute erfolgreich in der Rehabilitation der unteren Extremität verwendet. In den letzten Jahren hat Pilates in der Rehabilitation immer grössere Verbreitung gefunden und wird mittlerweile von einer wachsenden Studienlage untermauert (Lit.1,2) Der Reformer ermöglicht eine sehr fein regulierbare Belastungsgestaltung und ein Training in verschiedenen Ausgangstellungen des Körpers. So können, die den verschiedenen REHA Phasen (nach Porterfield und de Rosa) zugeordneten Schwerpunkte ideal umgesetzt werden (Lit.3). Akute Phase: Neben passiven Massnahmen im verletzten Bereich, bereiten Wahrnehmungsübungen und Stabilisationsübungen des Rumpfes, sowie Bewegungen distal der verletzten Stelle auf die aktive Therapie der subakuten Phase vor (entlasten des rechten Beines). Subakute Phase: Durch assistive und selektive Bewegungen im betroffenen Bereich werden funktionelle Bildungsreize gesetzt (belasten des rechten Beines in geschlossener Kette). Aktive Rehabilitation: Aktive Stabilisation der betroffenen Gebiete und des Rumpfes, Annäherung an alltagstypische Körperpositionen (belasten des rechten Beines im Sitz ). Post Rehabilitation: entsprechend der Alltags- oder sportartspezifischen Anforderungen werden aktive und komplexe Bewegungsabläufe mit erhöhten Kraft- und Stabilisationsanforderungen gewählt (dynamische Stabilisation des Standbeines rechts).

1) Levine, Brett, Beth Kaplanek, and William L. Jaffe. "Pilates training for use in rehabilitation after total hip and knee arthroplasty: a preliminary report." Clinical Orthopaedics and Related Research® 467.6 (2009): 1468-1475.

2) Beitzel, Knut, et al. "Knie: Rehabilitation." Rehabilitation in der orthopädischen Chirurgie. Springer Berlin Heidelberg, 2015. 147-182.

3) Geweniger, Verena, and Alexander Bohlander. "Therapeutic Pilates: Clinical Conditions/Patient Examples." Pilates− A Teachers’ Manual. Springer Berlin Heidelberg, 2014. 265-271.

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Training mit dem Pilates Arc™

Der Pilates Arc™ ist die Weiterentwicklung des klassischen Spine Correctors/ Small Barrels und eignet sich hervorragend für die Gruppenarbeit. Im Gegensatz zum Spine Corrector mit seinem engen Radius ermöglicht der Arc auch Personen mir eingeschränkter Mobilität der Wirbelsäule ein Trainieren in der unterstützenden Extension.

Das geringe Gewicht und die abnehmbare Stude erlauben es, den Arc problemlos in unterschiedlichste Positionen zu bringen. Dadurch entstehen unzählige Möglichkeiten umneben der Mobilisation der Wirbelsäule auch Kraft , Koordination und Balanceauf awchslungsrecihe Art und Weise zu trainieren. Wird der Arc umgedreht, kann er zusätzlich als instabile Unterlage dienen, die mit ihrem asymmetrischen Bogen zusätzliche Herausforderungen ermöglicht!

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Von der Akutphase bis zur Alltagsbelastung

Pilates Geräte (Trapeze Table, Reformer, Chair etc.) ermöglichen in der Rehabilitation des Patienten von der entlasteten Mobilisation bis hin zum funktionellen Training in offenen Ketten, eine Vielzahl von Möglichkeiten. Nach Porterfield und De Rosa wird die Rehabilitation in 4 Phasen (Schmerzsteuerung, Beginn nicht schädigender Bewegungen, Training im sicheren Rahmen und Setzen von Grenzen der Belastung) aufgebaut.

In Phase 1 werden die betroffenen Regionen entlastet und der Schmerz wird durch therapeutische Massnahmen gesteuert. Nicht belastende Bewegungen im möglichen Bewegungsradius sollen zu Schmerzfreiheit führen. Unter Verwendung von geschlossenen Ketten und mit Unterstützung von Geräten widmet sich die Phase 2 der Wiederherstellung der Mobilität. In der 3. Phase liegt der Schwerpunkt auf der dynamischen Stabilisierung und funktionellen Reedukation. Die langsame Belastungssteigerung und Anpassung der koordinativen Anforderung wird durch ein Abbauen der Unterstützung sowie das Verändern der kinetischen Ketten erreicht. Das Ende der Rehabilitation stellt Phase 4 dar. Ziel ist es, den Patienten in Alltagsbewegungen zu belasten und Belastungsgrenzen zu definieren.

Weiterführende Literatur:

Geweniger/Bohlander: Das Pilates-Lehrbuch, Springer Verlag

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Pilates Training in der Physiotherapie

Pilates Mattentraining ist in der Welt der Fitness- und Gymnastikstudios eine mittlerweile weit verbreitete Trainingsmethode. Auch immer mehr Physiotherapeuten entdecken den Mehrwert der Pilates-Methode in der Therapie. Studien zeigen einen positiven Effekt von Pilates-basierten Interventionen in Bezug auf die Verminderung von Schmerzen und Verbesserung funktioneller Fähigkeiten, einerseits im Alltag, andererseits auch im Sport.(Lit. 1,2)

Insbesondere das Training an den Pilates Geräten ermöglicht, unter Einbezug von geschlossenen und offenen kinetischen Ketten, ein präzises Arbeiten. Dies befähigt den Patienten, mit einer verbesserten Wahrnehmung gezielt die tiefliegende und stabilisierende Muskulatur anzusteuern und zu kräftigen.

Aufbauend auf den Bewegungsprinzipien - Atmung, axiale Länge und Rumpfkontrolle, Artikulation der Wirbelsäule, Organisation der Schulter-Nackenregion, Ausrichtung der Extremitäten und Bewegungsintegration - entstehen komplexe, dreidimensionale und alltagsnahe Bewegungsmuster. Durch diese Art des Arbeitens kräftigen die Patienten nicht nur ihre stabilisierende Muskulatur, sondern profitieren im Alltag von einer neu gewonnenen Wahrnehmung des eigenen Körpers.

1) Rydeard R. et al: Pilates-Based Therapeutic Exercise: Effect on Subjects With Nonspecific Chronic Low Back Pain and Functional Disability: A Randomized Controlled Trial J. Orthop Sports Phys Ther Volume 36 Number 7 July 2006

2) Gladwell v. et al : Does a Programm of Pilates Improve Chronic Nonspecific Low Back Pain?. J Sport Rehabil. 2006,15, 338-350

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