Osteoporose – der «poröse Knochen» – ist laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) eine der am weitesten verbreiteten Erkrankungen. In Deutschland leidet eine von vier Frauen sowie über 6,3 Millionen Frauen und Männer darunter. Jedes Jahr erkranken rund 885'000 Menschen neu. Osteoporose ist die Bezeichnung einer systemischen Stoffwechselerkrankung des knöchernen Skeletts. Die Knochendichte und damit die Festigkeit der Knochen nimmt nach und nach ab (Minderung der Knochendichte = Osteopenie). Unterschreitet die Dichte einen bestimmten Wert, liegt eine Osteoporose vor. In erster Linie ist die Osteoporose eine Erkrankung des Alters. Frauen sind häufiger und früher betroffen als Männer. Doch nicht jeder Mensch teilt dieses Schicksal. Auch wenn eine Heilung der Osteoporose nicht möglich ist, lässt sie sich gut therapieren. Voraussetzung ist eine möglichst frühzeitige Diagnose, um verschiedene therapeutische Massnahmen zu beginnen. Schon in jungen Jahren spielt die Lebensführung für die Vorbeugung eine zentrale Rolle.
Der Stoffwechsel der Knochen ist sehr komplex und durch ein Gleichgewicht aus stetigem Ab- und Wiederaufbau geprägt. Im Lebensalter von rund 30 Jahren erreicht die Knochendichte und damit die Festigkeit des Skeletts ihren Höchstwert. Mit zunehmendem Alter verringert sich nun die Knochendichte kontinuierlich. Geht der Knochenstoffwechsel nicht optimal vor sich, wird mehr Knochenmasse ab- als aufgebaut. Die Mikroarchitektur des Knocheninneren ist ein dreidimensionales Gerüst aus feinen Knochenbälkchen mit kleinen Hohlräumen dazwischen, ähnlich dem Aufbau eines (starren) Schwamms. Bilden sich nun durch Osteopenie die Knochenbälkchen zurück, werden die Hohlräume grösser. In Folge wird der Knochen porös, er verliert seine Stabilität, er verformt sich und er wird anfälliger für Brüche.
Bei rund 95% der Patienten liegt eine sogenannte primäre Osteoporose vor. Insbesondere Frauen nach den Wechseljahren (postmenopausale Osteoporose durch Östrogenmangel) und Menschen jenseits des 70. Lebensjahres (senile Osteoporose) haben ein erhöhtes Erkrankungsrisiko. Weitere Risikofaktoren begünstigen die Entstehung einer Osteoporose. Dies sind eine familiäre (genetische) Veranlagung, Bewegungsmangel, «Ernährungs-Sünden» mit phosphatreicher und kalziumarmer Nahrung (Softdrinks, Fastfood), Vitamin D-Mangel sowie ausgeprägter Konsum von Alkohol, Kaffee oder Zigaretten.
In seltenen Fällen können Patienten mit Vor- oder Begleiterkrankungen (bspw. Krebs, Diabetes mellitus, Störungen des Hormonhaushaltes, medikamentöse Nebenwirkungen oder Medikamentenmissbrauch) eine sogenannte sekundäre Osteoporose entwickeln.
Das Ziel der Vorbeugung ist, die Strukturen des Knocheninneren und die Stabilität der Knochen so lange wie möglich zu erhalten oder zu verbessern. Vorbeugende Massnahmen betreffen verschiedene Bereiche der Lebensgestaltung:
Die Osteoporose verläuft anfangs vollkommen ohne Symptome und bleibt daher lange unbemerkt. Erst im Krankheitsverlauf treten erste Anzeichen auf. Im frühen Stadium beschreiben Patienten ein «allgemeines Schwächegefühl im Rücken» und diffuse Schmerzen des Rückens oder der grossen Gelenke (Hüfte, Knie). Im weiteren Verlauf und ohne Therapie werden die Schmerzen im Bereich der Wirbelsäule oder des Brustbeins stärker. Die Körpergrösse kann sich durch langsame, schmerzfreie «schleichende Brüche» verringern (Rundrücken, «Witwenbuckel») und es treten spontane Knochenbrüche ohne erkennbaren Anlass oder nach kleinen Belastungen auf (bspw. heftiges Niesen, Heben eines schwereren Gegenstandes, harmloser Sturz). Oft entstehen dann Brüche des Ober- oder Unterarms, Wirbelkörperbrüche und hüftnahe Brüche wie Schenkelhalsfrakturen.
Entscheidend ist eine möglichst frühe Diagnose, um die Beschwerden und Auswirkungen durch gezielte Therapien einzudämmen. Frauen und Männern ab dem 70. Lebensjahr, wenn weitere Risikofaktoren bestehen und wenn erste Beschwerden auftreten, sollte ein Facharzt für Osteoporose (Osteologe) aufgesucht werden. Die Krankheitsgeschichte, Blutwertbestimmungen und eine körperliche Untersuchung geben erste Hinweise auf eine mögliche Osteoporose. Zur Sicherung der Diagnose und zur Risikoabschätzung schliesst sich eine Knochendichtemessung (Osteodensitometrie) an.
Je nachdem, wie weit die Erkrankung fortgeschritten ist, ergeben sich verschiedene therapeutische Möglichkeiten. Die Osteoporose-Therapie besteht aus unterschiedlichen Bausteinen und erfordert die Zusammenarbeit mehrerer Fachbereiche. Die einzelnen Säulen der Therapie sind:
Bei der Auswahl geeigneter Sportarten sollten verschiedene Trainingsarten kombiniert und variiert werden. Hier darf der Spass an der Bewegung im Vordergrund stehen. Sportarten wie Wandern, Nordic Walking, Tanzen, Gymnastik oder Krafttraining stärken die Muskelkraft des gesamten Körpers und verbessern die Ausdauer. Ob allein oder in einer Gruppe, im Verein oder «einfach so» – das Vergnügen an der Bewegung soll nicht zu kurz kommen. Der Umfang der Aktivitäten richtet sich nach dem eigenen Empfinden und den körperlichen Möglichkeiten. Schon ein mässig dosiertes, aber regelmässiges und langfristiges Kraft-Ausdauer-Kombinations-Training steigert die allgemeine Leistungsfähigkeit und dient dem Knochenstoffwechsel. Auf diese Weise verbessern sich das Herz-Kreislaufsystem, die Muskelkraft, die Ausdauer, die Koordination, die Beweglichkeit, das Gleichgewicht und nicht zuletzt der Knochenaufbau. So können vormals Untrainierte schon mit wenig Aufwand durch geringe Belastungen deutlich positive Effekte erzielen.
Insbesondere für das Thema Osteoporose ist die Erkenntnis «Bewegung ist Leben» essenziell und führt zu einer gesteigerten Lebensqualität.
Osteoporose – der «poröse Knochen» – ist laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) eine der am weitesten verbreiteten Erkrankungen. In Deutschland leidet eine von vier Frauen sowie über 6,3 Millionen Frauen und Männer darunter. Jedes Jahr erkranken rund 885'000 Menschen neu. Osteoporose ist die Bezeichnung einer systemischen Stoffwechselerkrankung des knöchernen Skeletts. Die Knochendichte und damit die Festigkeit der Knochen nimmt nach und nach ab (Minderung der Knochendichte = Osteopenie). Unterschreitet die Dichte einen bestimmten Wert, liegt eine Osteoporose vor. In erster Linie ist die Osteoporose eine Erkrankung des Alters. Frauen sind häufiger und früher betroffen als Männer. Doch nicht jeder Mensch teilt dieses Schicksal. Auch wenn eine Heilung der Osteoporose nicht möglich ist, lässt sie sich gut therapieren. Voraussetzung ist eine möglichst frühzeitige Diagnose, um verschiedene therapeutische Massnahmen zu beginnen. Schon in jungen Jahren spielt die Lebensführung für die Vorbeugung eine zentrale Rolle.
Der Stoffwechsel der Knochen ist sehr komplex und durch ein Gleichgewicht aus stetigem Ab- und Wiederaufbau geprägt. Im Lebensalter von rund 30 Jahren erreicht die Knochendichte und damit die Festigkeit des Skeletts ihren Höchstwert. Mit zunehmendem Alter verringert sich nun die Knochendichte kontinuierlich. Geht der Knochenstoffwechsel nicht optimal vor sich, wird mehr Knochenmasse ab- als aufgebaut. Die Mikroarchitektur des Knocheninneren ist ein dreidimensionales Gerüst aus feinen Knochenbälkchen mit kleinen Hohlräumen dazwischen, ähnlich dem Aufbau eines (starren) Schwamms. Bilden sich nun durch Osteopenie die Knochenbälkchen zurück, werden die Hohlräume grösser. In Folge wird der Knochen porös, er verliert seine Stabilität, er verformt sich und er wird anfälliger für Brüche.
Bei rund 95% der Patienten liegt eine sogenannte primäre Osteoporose vor. Insbesondere Frauen nach den Wechseljahren (postmenopausale Osteoporose durch Östrogenmangel) und Menschen jenseits des 70. Lebensjahres (senile Osteoporose) haben ein erhöhtes Erkrankungsrisiko. Weitere Risikofaktoren begünstigen die Entstehung einer Osteoporose. Dies sind eine familiäre (genetische) Veranlagung, Bewegungsmangel, «Ernährungs-Sünden» mit phosphatreicher und kalziumarmer Nahrung (Softdrinks, Fastfood), Vitamin D-Mangel sowie ausgeprägter Konsum von Alkohol, Kaffee oder Zigaretten.
In seltenen Fällen können Patienten mit Vor- oder Begleiterkrankungen (bspw. Krebs, Diabetes mellitus, Störungen des Hormonhaushaltes, medikamentöse Nebenwirkungen oder Medikamentenmissbrauch) eine sogenannte sekundäre Osteoporose entwickeln.
Das Ziel der Vorbeugung ist, die Strukturen des Knocheninneren und die Stabilität der Knochen so lange wie möglich zu erhalten oder zu verbessern. Vorbeugende Massnahmen betreffen verschiedene Bereiche der Lebensgestaltung:
Die Osteoporose verläuft anfangs vollkommen ohne Symptome und bleibt daher lange unbemerkt. Erst im Krankheitsverlauf treten erste Anzeichen auf. Im frühen Stadium beschreiben Patienten ein «allgemeines Schwächegefühl im Rücken» und diffuse Schmerzen des Rückens oder der grossen Gelenke (Hüfte, Knie). Im weiteren Verlauf und ohne Therapie werden die Schmerzen im Bereich der Wirbelsäule oder des Brustbeins stärker. Die Körpergrösse kann sich durch langsame, schmerzfreie «schleichende Brüche» verringern (Rundrücken, «Witwenbuckel») und es treten spontane Knochenbrüche ohne erkennbaren Anlass oder nach kleinen Belastungen auf (bspw. heftiges Niesen, Heben eines schwereren Gegenstandes, harmloser Sturz). Oft entstehen dann Brüche des Ober- oder Unterarms, Wirbelkörperbrüche und hüftnahe Brüche wie Schenkelhalsfrakturen.
Entscheidend ist eine möglichst frühe Diagnose, um die Beschwerden und Auswirkungen durch gezielte Therapien einzudämmen. Frauen und Männern ab dem 70. Lebensjahr, wenn weitere Risikofaktoren bestehen und wenn erste Beschwerden auftreten, sollte ein Facharzt für Osteoporose (Osteologe) aufgesucht werden. Die Krankheitsgeschichte, Blutwertbestimmungen und eine körperliche Untersuchung geben erste Hinweise auf eine mögliche Osteoporose. Zur Sicherung der Diagnose und zur Risikoabschätzung schliesst sich eine Knochendichtemessung (Osteodensitometrie) an.
Je nachdem, wie weit die Erkrankung fortgeschritten ist, ergeben sich verschiedene therapeutische Möglichkeiten. Die Osteoporose-Therapie besteht aus unterschiedlichen Bausteinen und erfordert die Zusammenarbeit mehrerer Fachbereiche. Die einzelnen Säulen der Therapie sind:
Bei der Auswahl geeigneter Sportarten sollten verschiedene Trainingsarten kombiniert und variiert werden. Hier darf der Spass an der Bewegung im Vordergrund stehen. Sportarten wie Wandern, Nordic Walking, Tanzen, Gymnastik oder Krafttraining stärken die Muskelkraft des gesamten Körpers und verbessern die Ausdauer. Ob allein oder in einer Gruppe, im Verein oder «einfach so» – das Vergnügen an der Bewegung soll nicht zu kurz kommen. Der Umfang der Aktivitäten richtet sich nach dem eigenen Empfinden und den körperlichen Möglichkeiten. Schon ein mässig dosiertes, aber regelmässiges und langfristiges Kraft-Ausdauer-Kombinations-Training steigert die allgemeine Leistungsfähigkeit und dient dem Knochenstoffwechsel. Auf diese Weise verbessern sich das Herz-Kreislaufsystem, die Muskelkraft, die Ausdauer, die Koordination, die Beweglichkeit, das Gleichgewicht und nicht zuletzt der Knochenaufbau. So können vormals Untrainierte schon mit wenig Aufwand durch geringe Belastungen deutlich positive Effekte erzielen.
Insbesondere für das Thema Osteoporose ist die Erkenntnis «Bewegung ist Leben» essenziell und führt zu einer gesteigerten Lebensqualität.