Fehlhaltungen, Verspannungen, Nackenschmerzen oder Rückenbeschwerden – mehr als 80% der Bevölkerung haben leidvolle Erfahrungen mit Rückenproblemen. Die Ursachen liegen oft in einseitiger, rückenbelastender Haltung bei der Arbeit oder beim Sitzen. Neben der Haltemuskulatur, welche unser Körper für das aufgerichtete Stehen und Sitzen aktiviert, leisten die Bandscheiben unserer Wirbelsäule Schwerarbeit.
Der bewegliche Anteil unserer Wirbelsäule besteht aus 24 Wirbelkörpern und 23 einzeln dazwischen liegenden Bandscheiben. Dieser Aufbau ermöglicht die hohe Beweglichkeit des Rumpfes sowie des Kopfes nach vorne, nach hinten und zur Seite. Eine Bandscheibe besteht aus einem festen äusseren Faserring und seinem weichen inneren Gallertkern. Der hohe Wasseranteil von rund 85% macht die Bandscheiben sehr flexibel. Sie passen sich der physiologischen Krümmung der Wirbelsäule an und verteilen den in der Bewegung entstehenden Druck gleichmässig. In ihrer Hauptfunktion wirken Bandscheiben wie Stossdämpfer, die Stösse und Erschütterungen mildern und abfedern.
In aufrechter Körperhaltung werden die Bandscheiben im Verlauf des Tages zusammengedrückt, verlieren Wasser und werden flacher. Im nächtlichen Schlaf nehmen die entlasteten Bandscheiben Wasser sowie Nährstoffe auf und „entfalten“ sich wieder. Der stete Wechsel von Belastung und Entlastung ist somit die Grundlage zur guten Versorgung der Bandscheiben.
Die Bandscheiben verlieren mit zunehmendem Alter und durch Überlastung ihre Elastizität. Der äussere Faserring kann seine Stabilität einbüssen und es können sich Vorwölbungen (Protrusion) der Bandscheiben bilden. Durch die hohe Beweglichkeit der Hals- und Lendenwirbelsäule sind diese Wirbelsäulenabschnitte besonders betroffen. Ist die Vorwölbung stärker ausgeprägt, kann die verlagerte Bandscheibe auf das Rückenmark oder die Nerven drücken. So können Schmerzen, Missempfindungen oder sogar Lähmungen entstehen.
Sitzen stellt ein ähnliches Risiko für die Bandscheiben dar, wie das Heben schwerer Lasten.
Der sitzende Lebensstil hat entscheidenden Einfluss auf unseren Körper. Leider nicht zum Guten. Wir sitzen in vielen Situationen: am Frühstückstisch, in den ÖV, im Auto, am Schreibtisch, vor dem Fernseher, auf der Couch beim Lesen und zu anderen Gelegenheiten. So sitzen wir durchschnittlich über neun Stunden am Tag und verbringen 85% des Arbeitstages im Sitzen.
Der Mensch und die Wirbelsäule sind aber für eine aufgerichtete Körperhaltung und Bewegung konzipiert. Langes Sitzen wirkt sich direkt auf unseren Bewegungsapparat aus. Sitzen stellt eine überlastende Fehlhaltung dar und schwächt die tiefliegende, stabilisierende Muskulatur. Durch die andauernde Kompression der Bandscheiben können so in Folge Verspannungen, Schmerzen und Bewegungseinschränkungen entstehen. Die Bandscheiben unterscheiden nicht zwischen einer Überbelastung durch langes Sitzen und lang andauerndes Heben von schweren Lasten. Ein Grund zum Handeln.
Wenn sitzen, dann richtig!
Gesundes Sitzen bedeutet, in Bewegung zu bleiben. Doch nicht jeder kann einen stetigen Wechsel von Sitzen, Stehen und Gehen im Arbeitsalltag umsetzen. Trotzdem ist gesundes Sitzen auf nahezu jedem Stuhl möglich.
Gesund und rückengerecht zu sitzen bedeutet, die physiologische Doppel-S-Form der Wirbelsäule beizubehalten und zu unterstützen. So wird die gesamte Wirbelsäule und damit die einzelnen Bandscheiben gleichmässig belastet. Ebenso soll das Sitzen aktiv und dynamisch gestaltet werden. Dies ist durch den Einsatz von Sitzauflagen möglich, die eine aktive Bewegung durch kleinste, unbewusste Ausgleichbewegungen während des Sitzens ermöglichen und fördern. Diese Mikrobewegungen kräftigen die tiefliegenden, stabilisierenden Muskeln entlang der Wirbelsäule und fördern auf einfache Weise die Entlastung sowie die Stoffwechselaktivität der Bandscheiben.
Aktiv sitzen – wie geht das?
Zur aktiven und dynamischen Gestaltung des Sitzens eignen sich luftgefüllte Sitzkissen, die durch den variablen Druck eine individuelle Anpassung einfach machen. Schon nach kurzer Zeit ist der erwünschte Effekt deutlich spürbar. Passende Sitzauflagen sind auch Keilkissen, die die Aufrichtung des Beckens fördern und den Nutzer in die physiologische Wirbelsäulenposition „führen“. Sitzen verliert so seinen schlechten Ruf und wird zu einem aktiven Training für die tiefliegende Muskulatur und die Bandscheiben.
Was tun, wenn der Schmerz oder die Verspannung akute Probleme bereiten?
Bewegung, Entlastung und Wärme können bei Verspannungen und Überbelastungen – Achtung, keine Entzündungen! – Wunder wirken. Im Bereich der Lendenwirbelsäule ist die tiefenwirksame, feuchte Wärme besonders hilfreich und wohltuend.
Spezielle Produkte wie SISSEL® Hydrotemp speichern die Feuchtigkeit aus der Umgebungsluft und geben diese dann nach dem Aufwärmen in der Mikrowelle oder dem Ofen wieder ab. So kann die feuchte Wärme komfortabel, schnell und einfach dort eingesetzt werden, wo sie effektiv hilft.