Im professionellen Fussball kommt dem Tapeverband, auch kurz als Tape oder Taping bezeichnet, eine zentrale Bedeutung zu und er ist in der täglichen Arbeit der PhysiotherapeutInnen nicht mehr wegzudenken. Die Tapes werden sowohl zur Behandlung als auch zur Prävention bei Beschwerden des Bewegungsapparats eingesetzt.
Grundsätzlich wird zwischen dem herkömmlichen und vorwiegend stabilisierenden Sporttape sowie dem elastischen Kinesiotape unterschieden. Beim Sporttape sollen Verletzungen verhindert und verletzte Gelenke bei einem Training oder Wettkampf geschützt werden. FCZ-Physiotherapeut Michael Schuhmacher sagt dazu: «Wir nutzen die Sporttapes nach Verletzungen von Spielern auch, um ihnen bei der Wiederaufnahme des Trainings oder des Wettkampfes mehr Sicherheit zu geben. Dabei ist auch die mentale Komponente für den Spieler von Bedeutung, wenn er weiss, dass er eine zusätzliche Stütze am Bandapparat hat und er so befreiter seine Leistung abrufen kann.»
Die Sporttapes sind im Fussball weit verbreitet und kommen oft zur Stabilisierung des Sprunggelenks zum Einsatz. Dem Fuss wird hierbei durch verschiedene Tapezügel und -schichten Stabilität verliehen und er wird in seiner Bewegungsrichtung eingeschränkt. «Wichtig ist, dass sich der Spieler mit der Intensität des Tapes wohlfühlt und es nicht zu fest oder zu wenig stark angezogen ist», so Schuhmacher. «Einige Fussballer lassen sich ihre Gelenke auch noch Jahre nach dem Ausheilen einer Verletzung tapen, weil sie sich daran gewöhnt haben und sich der Bandapparat entsprechend angepasst hat.»
Im Gegensatz zum konventionellen Sporttape, welches wie oben beschrieben zur Kompression, Schienung oder Augmentation eingesetzt wird, soll das Kinesiologische Tape, oder auch Physio-Tape, die muskuläre Aktivität, Bewegungsfreiheit sowie Propriozeption verbessern und für einen besseren Lymphabfluss und somit für eine bessere Heilung sorgen. Das Kinesiotape besteht aus Baumwollgewebe mit Elastan-Fäden, Viskose oder synthetischem Material und ist meist auf 130 bis 140 Prozent der ursprünglichen Länge dehnbar. «Kinesiotapes nutzen wir bei Sprunggelenksverletzungen beispielsweise auch als Übergangstape, um Spielern das Sporttape nach und nach abzugewöhnen. Des Weiteren werden solche elastischen Tapes vor allem an den Muskeln angebracht», beschreibt Michael Schuhmacher die Anwendungsweise der Kinesiotapes beim FCZ.»
Was sollte beim Tapen beachtet werden?
Um eine optimale Stabilität zu erreichen, werden die Tapes oft direkt auf der Haut angebracht. Wird ein Spieler jedoch jeden Tag getapt, ist auch Vorsicht geboten, weil die Kleber im Tape in gewissen Fällen auch zu allergischen Reaktionen und Hautirritationen führen können. «Wenn eine Verletzung noch sehr akut ist, macht es zudem keinen Sinn, Spieler zu tapen und sie werden auch nicht fürs Training freigegeben», so FCZ-Physiotherapeut Schuhmacher.
Fazit
Sowohl das Sporttape als auch das Kinesiotape besitzt im Fussball einen enormen Stellenwert, wobei es den Akteuren nicht nur als Stabilisation und zur Förderung des Heilprozesses dient, sondern auch im mentalen Bereich eine wichtige Aufgabe erfüllt und dem Spieler Sicherheit gibt.